Marmor Stein

Man bezeichnet umgangssprachlich alle dekorativen und polierbaren Kalksteine als Marmor. Preislich gibt es allerdings klare Unterschiede zwischen "echtem" Marmor und bloßen Kalksteinen. Im Griechischen heißt "marmaros" übersetzt auch so viel wie schimmern und glänzen. Diese Kalksteine bestehen zum größten Teil aus Calciumcarbonat, dessen Calciumverbindung sowohl organischen, als auch anorganischen Ursprungs ist.

Für die Entstehung von Marmor Stein sind kalkhaltige Ablagerungen im Laufe von mehreren Millionen Jahren durch tektonische Bewegungen in verschiedene Erdschichten geraten. Dabei geriet es im Erdinneren zum Teil unter hohen Druck und musste dann extreme Temperaturen aushalten. War dies der Fall, kristallisierte das Kalkgestein aus und wandelte sich um in kristallinen Marmor. Wurde der Stein weniger tief ins Erdinnere verschoben bzw. war der Druck niedriger, dann blieb die Kristallisation aus. Auch dieser erdgeschichtlich jüngere Kalkstein wird als Marmor bezeichnet, da er ebenso polierfähig ist. Von der Struktur her ist er allerdings nicht so hart wie der kristalline Marmor, aber dafür ist dieser Marmor Stein überaus schön von seinen Farben her.

Marmor Stein findet man in vielen Regionen der Welt, wobei Marmor in jedem Abbaugebiet eine andere Qualität hat und sich unterscheidet in Farbe, Struktur und Härte des Steins. Wegen seiner kristallinen Struktur ist der Porenraum des Marmorsteins gering, was dazu führt, dass viele Marmorsorten eine hohe Frostbeständigkeit vorweisen können. Man erkennt Marmor rein optisch daran, dass einzelne Kalkspatkristalle je nach Richtung des Lichteinfalls glitzern und glänzen.

Marmorstein

Schon die alten Römer bauten sich prachtvolle Villen, Tempel und Paläste aus Marmorstein. Mit dem Niedergang des römischen Reiches geriet dieser luxuriöse Baustoff etwas in Vergessenheit und der Abbau kam ins Stocken. Ab dem 15. Jahrhundert wurde in der Renaissance der kostbare Stein wiederentdeckt. Michelangelo verlieh in Florenz mit seinen Skulpturen aus dem strahlend weißen Staturio Marmor aus Carrara Marmor wieder neue Berühmtheit.

Der Abbau von Marmor ist bis heute überaus mühevoll und gefährlich. Er erfolgte in der Antike stets manuell, inzwischen wird er maschinell getätigt. Der größte Teil der Rohplatten wird direkt in großen Fertigungsstraßen zu polierten Fliesen oder auch zu Bahnenware verarbeitet. Aus kleineren Marmorsteinstücken können Fußleisten und Mosaike gearbeitet werden. Nur wenige Mengen Marmorsteine werden von Künstlern verarbeitet.

Marmorstein hat jedoch nicht nur einen ästhetischen Verwendungszweck als optisch schöner und exklusiver Baustoff, es gibt auch noch einen technischen für Marmor. Marmor findet Verwendung in feinster Pulverform als Schleifmittel verwendet, bspw. als Scheuermittel in der Zahnpasta. Genauso werden diese Marmorpulver in Putze oder Wandfarben beigemischt. Früher wurden die Reste von den jeweiligen Marmorwerken direkt an die Industrie weiterverkauft, welche diese für technische und pharmazeutische Zwecke nutzte. Heute werden diese Industriezweige von eigens hierfür ausgewählten Steinbrüchen beliefert.



 
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